Der Verein GlaMUR hat Unterrichtsmaterialien zu regionalen Produkten für den Sachkundeunterricht, in Kooperation mit Landentwicklung und den Kinderfreunden in den Volksschulen der 10 Partnergemeinden in den Bezirken Leibnitz und Südoststeiermark entwickelt. Ziel ist Bewusstsein für nachhaltige regionale Produktion zu schaffen. Am 23. Mai veranstaltete die Partnergemeinde St. Veit in der Südsteiermark mit den Volksschulen St. Veit i.S., St. Nikolai o.D. und Weinburg a.S. mit rund 60 Schüler*innen einen Workshop rund um die Pfarrkirche St, Veit. Bio-Imker Thomas Lorber brachte in verschiedenen Schaustationen das Thema Honig den jungen Süd- und Südoststeirern und Steirerinnen näher. Bildungslandesrätin Juliane Bogner-Strauß und Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner besuchten das Projekt.
Bildungslandesrätin Juliane Bogner-Strauß: „Ich bin als Kind eines regionalen Produzenten in dieser Gegend aufgewachsen. Das Projekt ist beispielgebend für viele weitere Folgeprojekte die Regionen, ihre Eigenheiten, ihre eigenen Produkte in der nachhaltigen Entwicklung für Kind und auch für das Land zu fördern. Bildung ist Beheimatung, nicht nur geistig, sondern vor allem in Werthaltung und Persönlichkeit. Es freut mich daher auch, dass im Bezirk Leibnitz das Pilotprojekt der zusätzlichen Bewegungseinheit startet.“
Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner: „In den Lehrplänen sind Themen wie Gesundheitserziehung, Ernährung, Nachhaltigkeit, Regionalität seit langem verankert. Die große Bedeutung gesunder, ausgewogener Ernährung für das körperliche, geistige und emotionale Wohlbefinden im Kindes- und Jungendalter ist daher längst kein Geheimnis mehr. Unser aller Ziel muss es daher sein, die Wichtigkeit und den Nutzen gesunder, regionaler und nachhaltiger Lebensmittel im Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler zu verankern.“
„Unsere Bäuerinnen begeistern jährlich mehr als 5.000 Volksschülerinnen und Volksschüler indem sie die ´Landwirtschaft zum Angreifen´ in mehr als 300 steirische Klassenzimmer bringen“, betont Landwirtschaftskammer-Vizepräsidentin Maria Pein. Dabei geht es um Fragen, wie: Warum ist Milch gut fürs Köpfchen? Was machen die Bienen im Obstgarten? Warum schmeckt nicht jedes Brot gleich? Oder: Wieviel Heu frisst eine Kuh? Die Bäuerinnen bringen auch handgemachte Lebensmittel von ihren Höfen mit, streichen mit den Volksschülern gesunde und lustige Jausenbrote und bereiten gemeinsam köstliche Aufstriche zu. Pein: „So wird den Kindern der Wert der Lebensmittel bewusst. Gleichzeitig ist diese Initiative auch eine exzellente Geschmackschule aus erster Hand.“
„Kindern ein Verständnis für Regionalität zu vermitteln – das ist das Ziel hinter dem Projekt ‚Regionalschulen‘. Die Umsetzung des Projekts erfolgte anfangs durch Workshops in Schulen und später aufgrund von Covid-19 in anderer Form. So wurden schließlich 12 regionale Produktgruppen pädagogisch aufbereitet und grafisch gestaltet, um diese den Schüler*innen der 4. Klasse Volksschule auf spielerische Art und Weise näherzubringen“, erklärte die Geschäftsführerin der Kinderfreunde Steiermark, Barbara Binder, die sie Unterrichtsmaterialien (unten zum Download) gestalteten. Die gesammelten Unterrichtsmaterialien sollen das Lehrpersonal unterstützen, um einen regionalen Unterricht zu vereinfachen. Im Mittelpunkt des Projekts steht vor allem auch ein enger Kontakt mit regionalen Betrieben, um durch Ausflüge und Besuche Regionalität für Kinder hautnah erlebbar und begreiflich zu machen.
Sandra Höbel, Geschäftsführerin der Landentwicklung Steiermark erklärt, warum schon früh die Zusammenarbeit mit dem Verein GlaMUR gesucht wurde: „In der Beteiligung von Menschen geht es immer auch um Bewusstseinsbildung, um Schaffung von Identifikation und Stolz auf das, was wir haben und sind. Eine der wichtigsten Zielgruppen für Bewusstseinsbildung sind unsere Kinder. Sie sind die Entscheidungsträger/Entscheidungsträgerinnen und Konsumenten/Konsumentinnen von morgen.“
Der Obmann von GlaMur, Georg Pock, hat noch einige Projekte im Ärmel: „Das Projekt der Regionalschule braucht für die Zukunft Unterstützung. Einerseits die Unterstützung der Politik und andererseits, fast noch wichtiger, die Unterstützung der Lehrer und Lehrerinnen. Nur diese können mit ihren Schülern und Schülerinnen die Geschichten des kleinen GlaMURi zum Leben erwecken und schreiben. Vielleicht in Form eines Comics oder Kinderbuchs, in dem uns „GlaMURi und die Honigbienen“ die Biodiversität erklären.“
Der Obmann des Vereins kündigte weiters an, die Unterlagen auch ins slowenische übersetzen zu lassen, um mit den Schulen der slowenischen Partnergemeinden „Mini-Erasmus-Projekte“ gestalten zu können.