Die Bildungsdirektion Steiermark hat in Kooperation mit dem Medienzweig der Ortweinschule Graz einen Bildungsfilm mit dem Titel „Stärken stärken in der Steiermark“ erstellt.
Der Film zeigt fünf verschiedene begabungsfördernde Kurzsequenzen direkt aus der schulischen Praxis. Insgesamt wurden drei Volksschulen, eine Neue Mittelschule und eine AHS gefilmt. Vorgestellt wurden Modelle wie das „Drehtürmodell“, „der Ateliertag“, das „Talente Portfolio“ und die „Flexi-Klasse“. Schüler und Schülerinnen erzählen über ihre Erfahrungen und wie sie in den jeweiligen Unterrichtsformen arbeiten und agieren.
Auch die Lehrpersonen teilen ihre Meinungen und Erfahrungsberichte auf motivierende Art und Weise mit.
Der Film mit den begabungsfördernden Maßnahmen soll für alle steirischen Schulen und Schultypen als Motivation bzw. Anregung für den eigenen Unterricht dienen. Ziel ist es, den steirischen Schulen funktionierende und umgesetzte begabungsfördernde Maßnahmen vorzustellen und zu präsentieren, sodass sie diese auch selbst ausprobieren und umsetzen.
Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner setzt sich seit Jahren intensiv für die Begabungs-und Begabtenförderung ein und legt auch jedes Jahr in der Bildungsdirektion hier einen Schwerpunkt: „Wir legen größten Wert darauf, dass bei der Begabungs-und Talenteförderung etwas gemacht wird. In unseren Kindern schlummern unglaubliche Talente. Ziel ist es, diese Talente zu finden und zu fördern. Es geht einem das Herz auf, wenn man die Kinder und Jugendlichen beobachtet, wenn sie ihre Talente zur Entfaltung bringen.“
„Wir wollen durch den Bildungsfilm veranschaulichen, was in den steirischen Schulen im Bereich der Begabungs- und Begabtenförderung bereits gemacht wird und gleichzeitig noch viele weitere Schulen dazu motivieren, in diesem Bereich aktiv zu werden und Neues auszuprobieren.“ – so die beiden Bundeslandkoordinatorinnen für Begabungs- und Begabtenförderung Anna Pongratz und Lisa Glück-Steiner.
Die Videosequenzen im Detail:
World Café, Lernen durch Aktion - Akademisches Gymnasium Graz
World Cafe
World Café ist eine herausfordernde und fördernde Methode, um einen themenbezogenen Gesprächsfluss in Gang zu bringen und kollektives Wissen zu sammeln. Ein angenehmes, anregendes Gesprächsklima – „Caféhausatmosphäre“ – entsteht.
Lernen durch Aktion
Aktionslernen ist eine erfahrungsbasierte Gruppenmethode, die auf der kollegialen Reflexion von real anstehenden Problemen beruht. Unmittelbares Ziel der Reflexion ist immer die Umsetzung von Handlungsschritten - also konkrete Aktion.
Zweites Ziel ist das Lernen durch eben diese Handlungen und die erneute Reflexion der Resultate
Drehtür Modell (Revolving Door Model nach Joseph Renzulli) - VS Ferdinanddeum
Die Schülerinnen und Schüler können, um eine individuelle Förderung zu erhalten, zwischen dem normalen Unterricht und der individuellen Interessens-und Begabungsförderung wechseln, daher die Bezeichnung „Drehtürmodell“. Im Mittelpunkt stehen die einzelnen begabten Schülerinnen und Schüler mit ihren Stärken und Schwächen. Das Prinzip beruht darauf, dass diese mit Einverständnis der Lehrperson/en den regulären Unterricht der Klasse für einen begrenzten Zeitraum verlassen, sich sozusagen aus dem Unterricht „herausdrehen“.
Flexi Klassen (Projektklasse flexible Eingangsstufe) - Praxis NMS Hasnerplatz
In den altersgemischten Projektklassen lernen Schülerinnen und Schüler der ersten und zweiten Schulstufe im Rahmen der flexiblen Eingangsstufe gemeinsam. Die Hauptgegenstände (D, M, E) werden in Kursen unterrichtet, die in individuellem Tempo durchlaufen werden. So wird das Kind passgenau gefordert und gefördert. Durch das lernzielorientierte Kurssystem mit Abschlussüberprüfungen wird sichergestellt, dass die Schülerinnen und Schüler ein sicheres Fundament für eine erfolgreiche schulische Zukunft aufbauen. Das zeitliche flexible System erlaubt es dem Kind, die Kurse der Projektklasse in ein bis drei Jahren zu durchlaufen.
Modulsystem - Jenaplan Volksschule Vasoldsberg
Atelierunterricht/das Modulsystem berücksichtigen die methodischen Grundlagen der JENAPLAN-Pädagogik und die Theorie der unterschiedlichen Intelligenzen nach Howard Gardner. Während des Atelierunterrichts sind die Jahrgangsklassen aufgelöst. Die Schüler/innen arbeiten in altersheterogenen, aber interessenshomogenen Lerngruppen (= Ateliers). Lehrpersonen bieten Themen an, die den persönlichen Interessen und Begabungen entsprechen, und die Schüler/innen wählen für einen bestimmten Zeitraum eines dieser Ateliers.