Pädagogische Schwerpunkte und Projekte der Bildungsregion Steirischer Zentralraum
Entrepreneurship Education
Die Förderung und Stärkung der Entrepreneurship Education – dies ist seit Jahren eines der zentralen Ziele der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten. Die Anforderungen unserer dynamischen Lebens- und Arbeitswelt verlangen es, den Fokus im Bildungsbereich auf die kontinuierliche Entwicklung fachlicher Expertise zu legen und die Schülerinnen und Schüler im Bereich der überfachlichen Kompetenzen intensiv zu fördern.
Der Bildungsregion Steirischer Zentralraum ist dies besonders wichtig.
„Kann man Entrepreneurship erlernen?“, „Welche Idee eignet sich für ein Start-up?“, „Was zeichnet unternehmerisches Denken aus?“, „Wie kann Teamarbeit an Schulen noch stärker forciert werden?“, „Wie sieht eine moderne Pädagogik aus, die das fächerübergreifende Bildungsziel ‚Entrepreneurship‘ in allen Fächern zur Gänze verwirklichen kann?“ oder „Welchen Stellenwert hat das Thema Entrepreneurship in Zukunft für die steirische Bildungslandschaft?“ sind Themen, die an den Schulen als Bestandteil aller Lehrpläne in unterschiedlichen Settings behandelt werden:
Mini Junior-Companys für Volksschulen & Junior Companys; Übungsfirmen; Wirtschaftsbildung - die Stiftung Wirtschaftsbildung unterstützt Schulen der Sek I einen inhaltlichen und didaktischen Wirtschaftsbildungsschwerpunkt zu verankern; Change Maker - die KFUni Graz (Zentrum für Entrepreneurship, Institut für Wirtschaftspädagogik) begleitet Volksschülerinnen und Volksschüler auf deren unternehmerischen Weg von der Ideenfindung bis zur Entwicklung eines Prototypen und dem finalen Verkaufen am Markttag; Schüler/innengenossenschaften - Schülerinnen und Schüler gründen und betreiben Schüler/innengenossenschaften, welche eine reale Geschäftstätigkeit (gesetzlich vorgeschriebenen Organe, Prüfung durch einen Genossenschaftsverband) abbildet; auch klassenübergreifend, auf mehrere Unterrichtsjahre angelegt; Unternehmerin macht Schule - Unternehmerinnen begeistern Schülerinnen für eine unternehmerische Laufbahn in Kooperation mit der WKO Steiermark; Euroskills – Entrepreneurship und Entrepreneurial Spirit im Wettbewerbsumfeld
Finanzbildung
Der Schwerpunkt Finanzbildung der Bildungsregion Steirischer Zentralraum bildet sich in einzelnen Schulen ab, einige davon sind in einem Bildungsnetzwerk zur weiteren Arbeit organisiert. Das Bildungsnetzwerk „Finanzbildung“ wurde im Schuljahr 2023/24 gestartet. Schulen aller Schularten und Schulstufen sowie unterschiedliche Steakholder zum Thema vernetzen sich miteinander und tauschen sich über Inhalte und Erfahrungen aus. Ziel ist es Schülerinnen und Schüler den Umgang mit finanziellen Möglichkeiten frühzeitig nachhaltig lehren, damit sie später als Erwachsene im Umgang mit Finanztransaktionen nicht in „Fallen“ tappen. Daher soll im schulischen Kontext über den Umgang mit Geld, aber auch über Spar- und Anlageformen sowie Schuldenfallen gesprochen werden. Externe Unterstützung kommt hierbei von übergeordneten Institutionen und nicht von (gewinnorientierten) Unternehmen. Die Steakholder liefern demnach fachliche Expertise in unterschiedlichen Angeboten an die Schulen. Die Schulstandorte setzen selbst Akzente im Unterricht und thematisieren Finanzbildung in unterschiedlicher Form. Entscheidend ist die Reflexion über übliche und bekannte Formen um Umgang mit finanziellen Möglichkeiten, sowie mit unüblichen und unbekannten Formen. Möglichkeiten und Gefahren im Umgang mit Finanzen sind in jeder Altersstufe im schulischen Kontext vorhanden.
Lese-Schwerpunkt
In der Bildungsregion Steirischer Zentralraum stellen Leseförderung und eine Verbesserung der Lesemotivation und Lesefreude einen wichtigen Schwerpunkt dar. Dies zeigt sich neben der Anzahl an Schulentwicklungszielen, bei denen im aktuellen Zyklus Leseförderung weit oben anzusiedeln ist, auch an der Fülle von Projekten und Maßnahmen, welche an allen Schultypen durchgeführt werden. Es gibt beispielsweise wöchentliche Lesestunden, tägliches Lesen oder gemeinsame Lesefrühstücke. In eigenen Vorlesestunden, welche nicht nur im Rahmen des Österreichischen Vorlesetages abgehalten werden, fungieren sowohl Schülerinnen und Schüler als auch Erwachsene als Lesepatinnen und -paten. Leseförderprogramme kommen ebenso zum Einsatz wie der Besuch der schuleigenen Bibliotheken oder Exkursionen zu Buchhandlungen und die Nutzung von Klassenlektüre, Jugendzeitschriften oder Kinderzeitungen. Schülerinnen und Schüler nehmen an Lesewettbewerben teil, die mitunter von den Schulen selbst organisiert werden. Leseförderung findet in vielen Unterrichtsgegenständen statt. Einzelne Projekte kombinieren diese mit Kreativfächern, wie zum Beispiel Theaterpädagogik, andere mit Finanzbildung oder jenen aus dem MINT-Bereich, wie zum Beispiel Digitale Grundbildung. Diese unterschiedlichen Zugänge zur Leseoffensive spiegeln die Vielfalt der Bildungsregion Steirischer Zentralraum wider.
Vernetzung Leseförderung & Finanzbildung
Für diese Maßnahme sei hier die MS Graz-Kalr Morre angeführt. Das Bildungsanliegen umfasst hier Leseförderung – Literacy: „Lesen in allen Schulstufen und in allen Unterrichtsgegenständen wirkungsvoll verankern.“; „Interesse am Lesen und an literarischer Bildung wecken.“; „Ausweitung der Textkompetenz unter Nutzung digitaler Medien sicherstellen.“
Als übergreifendes Thema steht Wirtschafts-, Finanz- und Verbraucher/innenbildung im Mittelpunkt. Es sollen junge Menschen befähigt werden, an wirtschaftlichen Prozessen kompetent, verantwortungsbewusst und mündig mitzuwirken, dass nachhaltige Kaufentscheidungen getroffen werden können und dies langfristig der eigenen und der gesellschaftlichen finanziellen Gesundheit zugutekommt. Dieses diverse und sprachsensible Angebot unterstützt alle Schülerinnen und Schülern am Standort auf innovative Weise diese Kompetenz zu erlangen.
Inklusion
Die Bildungsregion Steirischer Zentralraum setzt sich klar für inklusive Bildung und Diversität ein. Inklusion wird von uns nicht nur als pädagogisches Konzept begriffen, sondern als Ausdruck des Engagements für eine gerechte und chancengleiche Gesellschaft. Das Recht auf hochwertige Bildung für alle Schüler*innen, unabhängig von Behinderungen, Lernschwierigkeiten, kulturellem Hintergrund oder sozio-ökonomischem Status, wird dabei betont. Das Ziel der Inklusion besteht in der Gewährleistung der Möglichkeit für alle Kinder und Jugendlichen, gemeinsam zu lernen und sich gegenseitig zu bereichern.
Im Mittelpunkt dieses Ansatzes steht die Überzeugung, dass jedes Kind einen wertvollen Beitrag zur Schulgemeinschaft leistet und das Recht auf die Entfaltung seines vollen Potenzials hat. Das gemeinsame Lernen von Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Hintergründen fördert die Entwicklung von Empathie, Toleranz und gegenseitigem Verständnis. Die Schüler*innen erlernen den respektvollen Umgang mit Unterschieden sowie das kooperative Miteinander in einer heterogenen Gemeinschaft.
Inklusion wird von uns nicht als Privileg, sondern als fundamentale Voraussetzung für eine gerechte Bildung betrachtet. Sie reflektiert die Realität einer vielfältigen Gesellschaft und bereitet Kinder darauf vor, in einer von Diversität geprägten Welt zu leben und zu arbeiten. Darüber hinaus fördert inklusive Bildung die Vorbereitung auf das Berufsleben und eine demokratische Gesellschaft, in der jedes Individuum zählt. Inklusion kann letztlich als ein Menschenrecht definiert werden, dessen Förderung und Anerkennung durch alle Bildungsinstitutionen zu unterstützen ist.
DNAustria* & Erasmus+
Die Bildungsregion ist Teil der DNAustria, welche das BMBWF als Initiative zur Stärkung der Demokratiebewusstseins und des Verständnisses für Wissenschaft gestartet hat.
Unterschiedlichste weltanschauliche Zugänge sowie die Beeinflussung digitaler Medien veranlassen Schulen in verstärktem Maße dazu, Bewusstseinsbildung zu betreiben.
Schüler/inne/n soll vermittelt werden, dass ihre Stimme wertvoll ist und wie man auf sachlicher Ebene debattiert. Ebenso bedeutsam ist die Orientierung in der Welt von Social Media
und der Blick auf vertrauenswürdige Informationsquellen.
Viele wichtige Kooperationspartner/innen stehen im Steirischen Zentralraum bereit, Schüler/inne/n spannende Einblicke in die Welt der Demokratie und Wissenschaft zu bieten.
Außerdem werden ErasmusPLUS-Kooperationen genutzt, um den Blick zu weiten und sich dem Themenkreis wieder mit frischen Ideen zu widmen.
Im Bildungsnetzwerk „DNAustria“ tauschen sich Schulleitungen über bewährte Strategien und gelungene Projekte bzw. über große Herausforderungen aus.
Die Summe aller Maßnahmen soll zur Stärkung und Stabilität von Grundwerten und Errungenschaften unserer Gesellschaft beitragen.